Alles über Motoröl

Die Vielfalt der angebotenen Motoröle sorgt meistens für Verwirrung. „Mineralisches, Teilsynthetisches,Synthetisches oder aber ein Longlife-Öl – welche Ölsorte ist die Richtige?"

1. Motoröl und seine Aufgaben
2. Spezielle Motoröle für Dieselfahrzeuge mit Russpartikelfilter
3. Mineralöl oder Synthetiköl?
4.Kraftstoff sparen mit Leichtlaufölen

5. Longlife-Öl und Longlife-Service
6. Welches Motoröl kaufen?
7. Motoröle untereinander mischen
8. Motorölwechsel wann und warum?
9. Wechselintervalle durch höherwertiges Motoröl verlängern?
10. Ölwechsel ohne Filtertausch
11. Ölzusätze
12. Lagerfähigkeit von Motoröl

 

1. Motoröl und seine Aufgaben

Hauptaufgabe ist die Schmierung der beweglichen Teile im Motor zur Reduzierung der mechanischen Reibung. Ohne Schmierung würde Metall auf Metall in kürzester Zeit festfressen. Motoröle müssen unter allen Betriebszuständen (zb Kaltstart) die Schmierung gewährleisten: Bei Kälte sollen sie so dünnflüssig wie möglich sein (damit der Starter den Motor leichter durchdrehen kann und so rasch wie möglich Öl an alle Schmierstellen gelangt). Darüberhinaus darf der Schmierfilm aber auch bei voller Belastung nicht abreißen und muss hohen Temperaturen standhalten. Eine weitere wichtige Aufgabe des Motoröls ist die Kühlung wärmebeanspruchter Teile, an die das Kühlmittel nicht herankommt (z. B. Kolben). Das Motoröl dient aber auch zur Feinabdichtung zwischen Kolben, Kolbenringen und Zylinderlaufflächen. Weitere Aufgaben sind die Reinigung des Motors der Schutz vor Korrosion, – sowie die Kraftübertragung (z. B. automatischer Ventilspielausgleich durch die Hydrostößel).

2. Spezielle Motoröle für Dieselfahrzeuge mit Russpartikelfilter

Im Partikelfilter kann nur der Ruß eliminiert werden, nicht aber die Rückstände der Verbrennung , die in den Filter gelangen. Diese setzen ihn früher oder später zu. Um dies zu Verhindern gibt es zwei Varianten: Entweder dimensioniert man den Filter groß genug, so dass er über eine definierte Laufleistung die Öl-Asche aufnehmen kann, oder man verwendet ein Motoröl, das möglichst aschefrei verbrennt. Die Sulfatasche wird hierfür als Messgröße herangezogen. Ein im Aschegehalt reduziertes Motoröl zeichnet sich durch spezielle Additive aus, die weniger Phosphor und Schwefel enthalten. Man bezeichnet diese Öle als Low-SAPS- oder Low-Ash-Motoröle.

Die Anforderungen an diese Motoröle sind in den ACEA-Spezifikationen C1 bis C4 (C = Pkw-Diesel¬motoren mit Partikelfilter) festgeschrieben. Manche Hersteller haben ihre Spezifikationen dahingehend erweitert, z.B. BMW Longlife-04, MB 229.31 und MB 229.51, VW 507.00.
 

3. Mineralöl oder Synthetiköl?

Heutige Motorenöle basieren in ihrer Art und Leistungsfähigkeit auf unterschiedlichen Grundölen bzw. -mischungen. Darüber hinaus werden Additive eingesetzt, die durch physikalische und/oder chemische Wirkung die Eigenschaften der Schmierstoffe verbessern. Nur eine ausgewogene Zusammensetzung von Grundöl und Additivkomponenten ergibt ein leistungsstarkes Motorenöl.

Faustformel: Je höher der Anteil der Additive im Motoröl, desto höher die Qualität – und auch der Preis.

Mineralöle sind die am längsten bekannten und eingesetzten Grundöle. Sie bestehen aus KohlenwasserstoffVerbindungen unterschiedlicher Form, Struktur und Größe. Mineralöle sind von Natur aus Einbereichsöle und lassen sich relativ einfach und kostengünstig durch Destillieren und Raffinieren aus Erdöl herstellen.
Teilsynthetische Motoröle : teilsynthetisches Motoröl wird aus einer Mischung mineralischer und synthetischer Grundöle hergestellt.

Wie Mineralöle werden auch Synthetiköle aus Erdöl hergestellt, nur das Herstellungsverfahren (Synthese) ist aufwändiger und teurer. Während mineralische Öle aus vielen unterschiedlichen Kohlenwasserstoff-Molekülen bestehen, sind vollsynthetische Öle grösstenteils aus einheitlichen geradlinigen Molekülen aufgebaut, die im Rohöl so nicht vorkommen. Synthetiköle bringen daher bereits eine Mehrbereichs-Charakteristik mit, weshalb mit dem Einsatz von Viskositätsindex-Verbesserern deutlich sparsamer umgegangen werden kann. Durch ihren homogenen Aufbau sprechen sie besser auf die Wirksamkeit von Additiven an, so dass sich besondere Leistungsmerkmale besser erzielen lassen.


4.Kraftstoff sparen mit Leichtlaufölen

Motoröle, die gegenüber normalen Mehrbereichsölen die mechanischen Reibungsverluste verringern, bezeichnet man als Leichtlauföle. Es handelt sich dabei um Synthese- und Hydrocracköle mit hohem Viskositätsindex und geringem Verdampfungsverlust. Leichtlauföle liegen zumeist in den SAE-Bereichen 0W-30, 0W-40, 5W-30 und 5W-40.
Ihr Kraftstoff-Sparpotenzial hängt von folgenden Faktoren ab:
- Öleigenschaften (Viskosität, reibungsmindernde Additive)
- Fahrbedingungen (Kurzstrecke, Langstrecke, Teil-, Volllastbetrieb)
- Motorart und -konstruktion (Otto-, Dieselmotor)
- klimatische Verhältnisse (Motortemperatur)
Meine Erfahrung hat gezeigt das es wenig bringt ein dünneres Öl als das vom Fahrzeughersteller vorgeschriebene zu verwenden. Erhöter Ölverbrauch und Ölverlust ist die Folge,da der Motor dafür nicht konstruiert wurde. Das betrifft speziell ältere Motoren (Dichtungen spröde) oder Motoren mit hoher Laufleistung (200.000km und mehr)
 

5. Longlife-Öl und Longlife-Service

Auch Longlife-Motorenöle sind mit Ausnahmen (mir keine bekannt) Leichtlauföle. Sie werden in Fahrzeugen mit computerberechnetem Longlife-Service vorgeschrieben und dürfen keinesfalls mit anderen Motorölen ergänzt oder aufgefüllt werden, soll die Servicezeit eingehalten werden. Herstellervorschriften beachten. (zb. Bei VW/Audi ist das die Norm 507.00 ) Darunter fällt das von mir Angebotene Mannol ENERGY COMBI LL SAE 5W-30 , oder das eni (Agip) i-sint 5W-30 . Soll  in einem Fahrzeug, das für den Longlife-Service konstruiert wurde, „normales“ Motoröl gefahren werden, muss das Motorsteuergerät auf feste Ölwechselintervalle eingestellt werden.
 

6. Welches Motoröl kaufen?

Verschiedene Motorkonstruktionen stellen grundsätzlich individuelle Anforderungen an das Motoröl. Die für den jeweiligen Motor richtige Ölqualität und dessen Wechselintervalle werden daher vom Fahrzeughersteller in zahlreichen Prüfläufen festgelegt. Bei der Auswahl des Motoröls sollten man sich daher und auch zur Sicherung der Garantieansprüche immer an die Herstellervorgaben halten und erst dann am Preis orientieren. Freigaben der Hersteller beachten. (zb. VW 507.00 Mercedes Benz 229.51 ) Neben der SAE-Viskositätsklasse (sagt nichts über die Qualität aus ,sondern nur wie dünnflüssig das Öl ist) sind hier in erster Linie die API-Klassifikation sowie die ACEA-Spezifikation von Bedeutung
Um keine Garantie- bzw. Kulanzansprüche zu verlieren, sollte man daher bei der Ölauswahl genau darauf achten, dass die Angaben in der Bedienungsanleitung bzw. dem Servicescheckheft mit denen auf der Öldose übereinstimmen.

Um das richtige Öl für Ihr Fahrzeug zu finden,können Sie den Ölwegweiser von eni (Agip) bei meinem Shop benutzen. Sie können aber auch nach den von Ihrem Fahrzeughersteller vorgegebenen Freigaben das Öl auswählen. Es steht bei jedem Öl das ich anbiete die jeweiligen Freigaben der Fahrzeughersteller dabei. Betrifft speziell Mannol da ich derzeit für diese Marke keinen Ölfinder habe.
Sollte es trotzdem Unklarheiten geben,fragen Sie bitte an,und Sie bekommen Garantiert das richtige Öl für ihr Fahrzeug.


Klassifikationen und Spezifikationen (hier pdf Dokument öffnen)
 

7. Motoröle untereinander mischen

Motoröle für das gleiche Motorkonzept lassen sich grundsätzlich untereinander mischen, auch synthetische mit mineralischen. Zu beachten sind jedoch stets die von den Fahrzeugherstellern vorgeschriebenen Leistungsmerkmale. Wird in einen Motor ein Öl mit geringerer Leistungsfähigkeit als vorgeschrieben nachgefüllt, kann dies zu Schäden führen. Das Nachfüllen von höherwertigerem Öl ist dagegen problemlos möglich.
 

8. Motorölwechsel wann und warum?

Trotz bedeutender Entwicklungssprünge unterliegen Motoröle immer noch einem gewissen Verschleiß und müssen daher nach einem bestimmten Zeitraum gewechselt werden. Gründe hierfür sind die natürliche Öl-Alterung, der Abbau der Additive und die Verschmutzung durch Verbrennungsrückstände (z.B. Ruß, Schwefeloxide, Wasser), Staub aus der Atmosphäre und mechanischen Abrieb. Ein Nachfüllen von frischem Motoröl allein genügt nicht.
Ölverdickung tritt überwiegend in Dieselmotoren durch Rußaufnahme des Motoröls, aber auch in Ottomotoren bei extremer thermischer Belastung auf. Die Verdickung sorgt insbesondere in der kalten Jahreszeit für Kaltstartschwierigkeiten und macht unter Umständen einen zusätzlichen Ölwechsel erforderlich.
Die von den Fahrzeugherstellern empfohlenen Ölwechselintervalle sind daher unbedingt einzuhalten. Beachten Sie bitte nicht nur die Kilometerangabe bis zum nächsten Ölwechsel sondern auch die Zeit,sollten Sie die Kilometer nicht erreicht haben. Oft wird ein Ölwechsel nach 12 Monaten oder 24 Monaten vorgeschrieben. Nach meiner Erfahrung sollte ein Ölwechsel aber spätestens nach 24 Monaten erfolgen auch wenn Sie die Kilometer noch nicht erreicht haben.
 

9. Wechselintervalle durch höherwertiges Motoröl verlängern?

Obwohl synthetische Spitzenöle oft viel höhere Leistungsreserven haben, darf das Wechselintervall gegenüber der vorgeschriebenen Ölqualität nicht ausgedehnt werden. Die vom Hersteller vorgeschriebenen Ölwechselintervalle sind daher einzuhalten.
 

10. Ölwechsel ohne Filtertausch

Der Ölfilter hat die Aufgabe, das Motoröl von Metallabrieb, Staub und Verbrennungsrückständen zu reinigen, bevor es zu den Schmierstellen gelangt. Hierzu wird das Motoröl von der Ölpumpe bei laufendem Motor aus dem Ölsumpf der Ölwanne angesaugt und mit Druck durch den Ölfilter gepresst. Von dort aus wird das Öl zu den Schmierstellen des Motors gepumpt. Nach längerem Gebrauch setzt sich der Filter mehr und mehr mit diesen Partikeln zu. Wird er nicht rechtzeitig gewechselt, kann das Öl nicht mehr durch den Filter strömen und dort gereinigt werden. Ein Bypassventil öffnet sich bei verstopftem Filter und lässt so viel Öl wie nötig durch. Dieses Öl strömt nun mitsamt allen schädlichen Partikeln ungereinigt in den Motor.

Der Ölfilter ist deshalb bei jedem Ölwechsel zu erneuern,genauso bringt es nichts,nur den Filter zu tauschen und das Öl im Motor zu belassen.
 

11. Ölzusätze

Das fein abgestimmte System von Basisöl und chemischen Additiven, deren Wirkung mit aufwändigen Tests im Labor und auf Prüfständen entwickelt worden ist, sollte nicht durcheinander gebracht werden. Der Grund hierfür: Universelle Ölzusätze sind nicht an die Rezepturen unterschiedlicher Motoröle abgestimmt, dadurch kann deren Balance aus dem Gleichgewicht geraten, Motorschäden können die Folge sein. Außerdem sind Verschlechterungen der Schadstoffemissionen möglich.

Meine Empfehlung : Halten Sie die Ölwechselintervalle genau ein,oder verkürzen Sie die Intervalle wenn erschwerte Bedingungen vorliegen. (zb. häufiger Kurzstreckenverkehr, Anhängerbetrieb )

12. Lagerfähigkeit von Motoröl

Im ordnungsgemäß verschlossenen Originalgebinde lassen sich Motoröle eigentlich lange lagern. Die Hersteller empfehlen, eine Zeit von drei bis maximal fünf Jahren nicht zu überschreiten.

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